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Wie ungesund sind künstliche Süßstoffe wirklich?

 

Sind künstliche Süßstoffe wie Aspartam wirklich krebserregend? 

Haben künstliche Süßstoffe wirklich Auswirkungen auf Deinen Blutzuckerspiegel? 

 

Was ist wirklich dran an diesen und weiteren Mythen zu künstlichen Süßstoffen wie Aspartam, Acesulfam-K und Sucralose? Was sagt der aktuelle Stand der Wissenschaft dazu, dass diese krebserregend sein sollen, Deinen Insulinspiegel in die Höhe treiben, obwohl sie als figurfreundliche, kalorienfreundliche Zuckeralternativen gelten?

Als leidenschaftliche Gesundheitsexpertin und «Science Nerd» habe ich mich auf die Suche nach den wahren Fakten zu künstlichen Süßstoffen und deren Auswirkungen auf Deine Gesundheit gemacht.

 

Die Dosis macht das Gift!

Klarer Fakt: Wären künstliche Süßstoffe wirklich so ungesund und gesundheitsschädlich, würde es diese bei uns gar nicht auf dem Markt geben. Dafür haben wir in Europa die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit («European Food Safety Authority», EFSA).

Es gibt in diesem Kontext ein durch zahlreiche Studien geprüftes Unbedenklichkeitslevel für die eigene Gesundheit, sog. «Acceptable Daily Intake», ADI, das bspw. bei Aspartam bei 40 mg/kg Körpergewicht(/Tag liegt.

Was heißt das in der Praxis?

Eine Cola light hat 130mg/l Aspartam. Eine 70kg wiegende Person müsste 2800mg Aspartam konsumieren, bis das Unbedenklichkeitslevel überschritten wäre, d.h. 21 ½ Liter Cola light.

In der Realität liegt der Konsum im Durchschnitt eher bei 4mg/kg Körpergewicht/Tag mit unter 10%, die auf 10mg/kg Körpergewicht/Tag kommen.

Für Saccharin liegt der Schwellenwert bei 5mg/kg Körpergewicht/Tag, für Acesulfam-K bei 15mg/kg Körpergewicht/Tag.

Alles Werte, die in der Realität wirklich kaum zu erreichen sind.

 

 

Sind künstliche Süßstoffe krebserregend?

Nein, auch hier zeigen Studien eindeutig, dass weder Saccharin, Sucralose noch Aspartam oder Acesulfam-K mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung stehen.

Doch wie kam es dann überhaupt zu der kontroversen Diskussion?

Nun ja – es ist stark davon auszugehen, dass die Studien, die schädigende Wirkungen auf die Gesundheit „identifiziert“ haben, einer Verzerrung aufgrund von Geldgebern für diese Studien unterliegen (sog. Funding bias).

Denn unabhängige Studien konnten diese übereinstimmend nicht nachweisen!

 

Machen künstliche Süßstoffe dick?

Auch das ist nicht der Fall. Im Gegenteil: Sie werden stark assoziiert mit niedrigerem Körpergewicht, geringerem Body-Mass-Index (BMI) und auch kleinerem Taillenumfang.

Und erlebe ich es nicht nur bei mir in der professionellen Ernährungsberatung, sondern zeigen auch Studien, dass die Substitution von hochkalorischen Limos durch Light-Getränke die Gewichtsabnahme deutlich begünstigt.

So habe ich bspw. einen Mann in meiner professionellen Ernährungsberatung gehabt, der nur durch den Austausch von Cola zu Cola light 20kg (!) abgenommen hat.

So zeigen Studien zudem, dass es keinen Unterschied zwischen der Gruppe mit Light-Getränken und Wasser gab.

Und es mag schlicht vielen, die abnehmen wollen, leichter fallen, auf Kalorien, jedoch (vorerst) nicht auf den süßen Geschmack zu verzichten. Weswegen die Hemmschwelle dann niedriger ist als zu sagen „Trink jetzt nur noch Wasser“.

 

Aber Light-Getränke haben Einfluss auf unseren Blutzuckerspiegel?

… und das wiederum stimuliert unseren Appetit … so die Annahme.

Was sagt die Forschung? Dies ist recht kontrovers, mit Studien, die einen Effekt zeigen und zahlreichen Studien, die keinen aufzeigen.

Aufgrund mangelnder Vergleichbarkeit sind Schlüsse nicht hinreichend möglich.

Anzunehmen ist, dass ein kalorisches Süßungsmittel wie Sucralose sich sehr wohl auf den Blutzuckerspiegel auswirkt, kalorienfreie Süßungsmittel hingegen nicht,  und auch nicht auf unsere Süßrezeptoren oder unseren Appetit.

Es bleibt offen, welche biologischen Ursachen den gefundenen Effekten von künstlichen Süßstoffen auf den Blutzuckerspiegel zugrunde liegen, die in wenigen Studien identifiziert wurden.

Wird Dein Gehirn durch den süßen Geschmack getriggert, was zu Appetit und Hunger führt?

 

Nein. Süße an sich (ohne Kalorien) stimuliert keine Hirnareale, die für Appetit, Hunger oder unser Verhalten auf der Suche nach Nahrung verantwortlich sind, sondern Süße muss immer mit Kalorien gekoppelt sein, wie bspw. bei Sucralose.

Auch subjektiver Appetit wird nicht durch künstliche Süßstoffe gesteigert.

 

Und was passiert im Darm?

Hier fehlt es noch an aussagekräftigen Studien mit Menschen.

Es gibt wenige Studien, u.a. zeigen diese negativen Effekte auf das Mikrobiom bei Mäusen (Glukoseintoleranz durch künstliche Süßstoffe).

Interessant ist, dass eine Studie zu Zuckeralkoholen (auch der Gruppe künstlicher Zusatzstoffe zuzuordnen) aufzeigt, dass diese sogar eine präbiotische Wirkung auf unser Mikrobiom haben könnten, d.h. förderlich für unsere Bakterienstämme sind.

 

Was heißt das nun für die Praxis?  

Ist es gut, Light-Getränke zu trinken? Ist es schlecht?

Was klar überholt ist: Künstliche Süßstoffe haben KEINE schwer gesundheitsschädigenden Folgen. Was noch unklar bleibt, sind die Auswirkungen auf unser Darm-Mikrobiom und ob es hier ggf. negative Konsequenzen gibt.

Vor allem aber scheinen light-Produkte für eine Gewichtsabnahme ein geeignetes Tool, um sich von hochkalorischen Getränken loszulösen, ohne direkt ganz auf Süße verzichten zu müssen … solange die Kalorien nicht anderweitig wieder zugeführt werden – versteht sich ja von selbst 😉

 

 

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