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Was ist Stress?

Wie entsteht Stress und warum brauchst Du ihn?

Stress ist in unserer hektischen und schnelllebigen Welt zu einem alltäglichen Begleiter geworden. Es scheint, als ob jede:r unter Stress steht, sei es aufgrund von Arbeitsbelastung, persönlichen Verpflichtungen oder den Herausforderungen des modernen Lebens. Doch was genau ist Stress? Wie entsteht er? Und warum brauchst Du überhaupt Stress?

Was ist Stress?

Stress ist eine natürliche Reaktion Deines Körpers auf eine herausfordernde oder bedrohliche Situation. Es ist eine physiologische Antwort, die Dich in die Lage versetzt, angemessen auf Veränderungen oder Anforderungen zu reagieren. Dein Körper schüttet Hormone wie Adrenalin und Cortisol aus, um Energie freizusetzen und Deine Leistungsfähigkeit zu steigern. Kurzfristiger Stress kann motivierend und leistungssteigernd sein, während anhaltender oder chronischer Stress negative Auswirkungen auf Deine Gesundheit haben kann.

Wie entsteht Stress?

Stress entsteht, wenn Du mit einer Situation konfrontiert wirst, die Du als herausfordernd oder bedrohlich empfindest. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Stressoren, und das Ausmaß der Stressreaktion hängt von individuellen Faktoren ab. Einige häufige Ursachen für Stress sind Arbeitsbelastung, zwischenmenschliche Konflikte, finanzielle Probleme, Zeitdruck und hohe Erwartungen an sich selbst.

Was gibt es für Stressoren?

Es ist wichtig zu verstehen, dass Stress ganz unterschiedliche Ursachen haben kann. Neben körperlichen, psychischen und sozialen Stressoren gibt es auch noch weitere Dimensionen, die für Dich und Deine Gesundheit relevant sind:

  • Körperlich: bspw. zu wenig und/oder qualitativ schlechter Schlaf, Sport, schlechte Ernährung, Rauchen, Jetlag, Krankheit, usw.
  • Mental / Kognitiv: bspw. Perfektionismus, Informationsüberlastung, Keine Entscheidungen treffen können, usw.
  • Emotional: Trauer, Verlust, Stimmungsschwankungen, Scham, Schuld, Probleme in angemessener Emotionsregulation, usw.
  • Sozial: Konflikte, Einsamkeit, Isolation, Beziehungsprobleme, kein soziales Netzwerk vorhanden, Ausgrenzung, Diskriminierung, usw.
  • Existenz: Depression, Verzweiflung, nicht mit Lebensveränderungen zurecht kommen, Hoffnungslosigkeit, Zweifel an eigener Daseinsberechtigung, usw.
  • Umgebung: Licht, Geräusche, Schadstoffe, Verschmutzung, Gewalt, Extreme Bedingungen (u.a. Hitze, Kälte, Höhe), usw.

Zudem kann sich Stress auch nochmals intensivieren, wenn sich mehrere Stressoren anhäufen, gegenseitig bedingen und/oder verstärken. Als Beispiel: Du stehst nach Feierabend im dichten Feierabendverkehr. Das ist an sich noch kein Problem. Aber die Folgen dessen, denn dadurch kommst Du zu spät zum Elternabend, gleichzeitig musst Du gerade auch dringend auf die Toilette und dann macht Dein Auto plötzlich auch noch komische Geräusche. So kumulieren sich die Stressoren und der einst leichte Stress aufgrund des dichten Verkehrs wird plötzlich Auslöser für Deine Panikattacke oder dass Du völlig in Rage bist.

Warum brauchst Du Stress?

Obwohl Stress oft negativ wahrgenommen wird, ist er für Dich als Mensch von Natur aus notwendig. Stress ist ein Überlebensmechanismus, der Dich in gefährlichen Situationen schützt. Dein instinktiv schützendes Reaktionssystem mobilisiert Deine Energiereserven und verbessert Deine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Stress kann Dich motivieren, Deine Ziele zu erreichen, indem er Deine Aufmerksamkeit und Konzentration erhöht.

Dein Körper hat vier verschiedene Reaktionssysteme. Am bekanntesten ist das sogenannte „Fight-or-Flight“-Reaktionssystem – Angriff/Aggression oder Verstecken/Abhauen. Daneben gibt es noch „Freeze“, gekennzeichnet durch den Zustand der Dissoziation (Trennung von Wahrnehmung, Bewusstsein, Denken und Fühlen, um sich vor Überforderung/-lastung zu schützen), Gefühllosigkeit und Schwäche. Weniger bekannt ist das sogenannte „Fawn“. Hier willst Du bewusst nicht (mehr) bedrohlich für andere wirken und versuchst, um jeden Preis zu gefallen und die Situation und/oder Person(en) zu besänftigen.

Wichtig hierbei zu verstehen ist: Keines der obigen Reaktionssysteme ist ein „schlechtes“ Verhalten! Jede Art der Reaktion ist ein Bewältigungsmechanismus mit dem Ziel, die vorherrschende Situation zu lösen!

Ob es sich nun um positiven oder negativen Stress handelt, hängt ganz von Deiner eigenen Interpretation und Beziehung zu Stress ab und wird unter anderem auch bedingt durch die Länge, die Intensität des Stresses wie gut Du Dich immer wieder auch von Stress erholst.

Was ist positiver Stress?

Positiver Stress wird auch Eustress genannt. Er unterstützt Dich beim Lernen, hilft Dir, Deine Kreativität zu steigern, Deine Fähigkeiten zu verbessern und Dein persönliches Wachstum zu fördern. Eustress ist ein eher kurzweiliger, unregelmäßiger Zustand, als Teil eines positiven Erlebnisses. Diese Form des positiven Stresses inspiriert Dich zum Handeln in Bezug auf Fähigkeiten oder auch Herausforderungen, die Du magst! Eustress hilft Dir dabei, Dich aufzurichten und lässt Dich dadurch besser dastehen als zuvor!

Was ist negativer Stress?

Negativer Stress hingegen resultiert aus Stressoren, die Dir schaden. Der sogenannte Distress ist, im Gegensatz zum kurzweiligen Eustress, ein andauernder, chronischer Zustand, welcher sehr negativ, deprimierend und demotivierend ist. Distress lähmt Dich und lässt Dich am Ende eher schlechter dastehen als zuvor!

Denn chronischer oder übermäßiger Stress kann ernsthafte Auswirkungen auf Deine Gesundheit haben. Es kann unter anderem zu körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Verdauungsproblemen und einem geschwächten Immunsystem führen. Außerdem kann es zu psychischen Problemen wie Angstzuständen, Depressionen und Burnout führen. Daher ist es entscheidend, dass Du gezielte Strategien für Dein Stressmanagement erlernst und einen ausgewogenen Umgang mit Stress findest, um negative Folgen zu vermeiden.

Wie viel Stress ist ideal?

Stress ist ein flexibles Konstrukt und weder zu viel noch zu wenig Stress ist gut für Dich. Ein zu niedriger Stresspegel macht Dich lethargisch, ziellos und Du bist gelangweilt. Ist Dein Stresspegel jedoch zu hoch, wirst Du depressiv, ängstlich, panisch, obsessiv, hektisch, gefühllos, steckst vielleicht fest. Wenn Du hingegen Deinen persönlichen „Sweet Spot“ findest – ein moderates Stresserleben – dann bist Du energiegeladen, interessiert und engagiert, auf Deine Ziele fokussiert und strebst nach Wachstum. Das ist der Zustand, in dem Du Deine optimale Leistung erreichst. Ein gewisses Maß an Stress kann Dich also dazu bringen, Dein volles Potenzial auszuschöpfen. Wenn Du Dich weder über- noch unterforderst, zahlt das direkt auf zwei zentrale Aspekte ein: Du steigerst Deine Stresstoleranz und stärkst gleichzeitig Deine Erholung!

Fazit

Stress ist weder gut noch schlecht. Stress ist eine natürliche Reaktion Deines Körpers auf herausfordernde Situationen. Es kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. In angemessenen Mengen kann Stress Dich motivieren, Deine Leistungsfähigkeit zu steigern und Deine Ziele zu erreichen. Allerdings kann chronischer oder übermäßiger Stress zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Daher ist es wichtig, dass Du gezielte Strategien für Dein Stressmanagement erlernst und einen ausgewogenen Umgang mit Stress findest. Indem Du Dich selbst besser beobachtest und verstehst und Techniken wie bewusste Pausen, Entspannungsübungen, Zeitplanung und soziale Unterstützung nutzt, kannst Du Deinen Stresspegel kontrollieren und ein gesünderes, ausgeglicheneres Leben führen.

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